Die Unsicherheit im Tech-Bereich ist allgegenwärtig: Die Schlüsseltechnologien liegen weiterhin in den Händen einer kleinen Zahl von intransparenten Konzernen, die sich gezielt die politische Gunst von Präsident Trump zu sichern versuchen. Parallel dazu etabliert sich China als zweitgrösste Technologiemacht und zeigt uns dabei als Reallabor, wie diese Technologien gegen Menschenrechte eingesetzt werden können. Sei es durch Social Scoring Systeme, flächendeckender Überwachung und einer Internetzensur, die bis in die privaten Chats reicht. Europa wiederum ringt mit eigenen Regulierungsbestrebungen, die immer wieder an politischen Blockaden und geschicktem Lobbying scheitern, und verpasst es zugleich, eigene technologische Innovationskraft zu entfalten. In der Folge verfügen wenige Plattformbetreiber über eine immense Markt- und Meinungsmacht. Das zeigt sich bei der Künstliche Intelligenz, die bereits heute eine zentrale Rolle bei der Meinungsbildung spielt. Gleichzeitig beeinflusst diese Marktmacht auch die Beziehung zwischen dem Staat und den Technologie-Konzernen. Nicht nur wir sind immer abhängiger von der Infrastruktur des Internets, auch das Militär verlässt sich auf die privaten Unterseekabel, oder auf KI-gestützte Drohnen in der Kriegsführung. Die Komplexität des Problems ist also kaum zu erfassen und noch schwieriger zu lösen. Viele von uns verlieren deswegen das Gefühl, irgendetwas verändern zu können.
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Wir müssen weg von Big-Tech. Wer setzt sich ins Cockpit?
Man muss es klar benennen: Die Geschäftsmodelle hinter Instagram, Whatsapp, X, Google und usw. stellen eine Gefahr für unsere Demokratie dar. Wie können wir Big Tech nicht nur kritisieren, sondern auch konkrete Alternativen schaffen?

Wer sitzt im Cockpit?
Das Thema beschäftigt auch euch: Das zeigen die zahlreichen Rückmeldungen, die wir auf unsere Umfrage erhalten haben. In der Umfrage haben wir unsere Community zu ihren Sorgen und Herausforderungen in der Digitalisierung befragt. Eine grosse Mehrheit sorgt sich um die steigende Abhängigkeit von grossen Tech-Konzernen und die fehlende Kontrolle über Daten- und Datenschutzprobleme.
Eine Rückmeldung sticht in der Umfrage hervor: «Sitzt jemand im Cockpit? Eine*r von uns?» Ob wir uns selber ans Steuer setzen können, ist fraglich. Wir sollten uns aber immerhin entscheiden können, nicht in die Maschine zu steigen, wenn uns die Cabin-Crew nicht passt. Im Dezentrum bleiben wir nicht bei der Kritik stehen. Uns beschäftigt die Frage, was wir als Zivilgesellschaft tun können. Wie können wir Big Tech nicht nur kritisieren, sondern auch konkrete Alternativen schaffen?
Eine einfache Lösung gibt es nicht. Das zeigt sich darin, dass es ein ambitioniertes Unterfangen ist, nur schon auf diese Produkte zu verzichten.
Wir sind aber der Überzeugung, dass die Zukunft gestaltbar ist. Doch die Alternativen müssen wir uns erst überlegen und das geht nicht alleine. In unseren Umfrageergebnissen zeigt sich das auch: Bei der Frage, was ihr euch wünscht, war die häufigst genannte Antwort der Wunsch nach Austausch mit anderen Personen und Organisationen.
Gemeinsam Alternativen schaffen
Jetzt braucht es gemeinsames Denken und gemeinsames Handeln. Wir haben keine Antwort auf die Frage, wie denn alles besser werden könnte, aber wir haben die Methoden und Ansätze, um gemeinsam einen Schritt weiter zu kommen.
Durch unserer Arbeit haben wir ein tiefgehendes Verständnis für Big-Tech, Künstliche Intelligenz und Digital Literacy und unterstützen Organisationen dabei, technologische Potenziale zu erkennen, digitale Kompetenzen nachhaltig zu verankern und gleichzeitig Risiken – von Meinungsmanipulation bis hin zu Arbeitsplatzverlusten – frühzeitig zu antizipieren.
Wenn auch du Interesse hast dir zu überlegen, wie dein Leben, deine Organisation oder unsere Welt wieder demokratischer werden könnte, dann unterstütze unsere Arbeit.
Werde als Vereinsmitglied Teil des Dezentrums
Als Vereinsmitglied unterstützt du und bist aktiv Teil des Dezentrum. Am 20. Mai treffen wir uns um 18.30 Uhr im Gleis zum nächsten Vereins-Stammtisch. Neugierige Denker:innen sind willkommen, bitte meldet euch an unter verein@dezentrum.ch
Oder unterstütze direkt unsere Projekte: