Mit neun weiteren führenden Schweizer Think Tanks haben wir in einem Arbeitspapier unterschiedliche Wege für den Umgang mit der Klimakrise skizziert.
Zehn Schweizer Think Tanks und Foresight-Einrichtungen sind zusammengekommen, um über den Klimawandel zu diskutieren. In drei Punkten waren wir uns alle einig:
Die menschgemachte Klimaerwärmung ist real. Die wissenschaftlichen Fakten sind eindeutig.
Der Klimawandel erfordert rasches Handeln. Die Klimakrise bedroht das Leben auf dem Planeten auf vielfältige Weise und stellt eine der dringlichsten Herausforderungen der Gegenwart dar. Der Weltklimarat der Vereinten Nationen hat Alarmstufe Rot ausgerufen. Das ist keine Angstmacherei, sondern angemessen. Nun braucht es Lösungen.
Um den menschgemachten Klimawandel zu bremsen, müssen wir unsere Treibhausgas-Emissionen senken. Das gilt auch für die Schweiz, die mit ihrem hohen Wohlstand und starken Wissenschaftsstandort international eine Vorbildfunktion einnehmen muss.
Research- & Whitepapers
Unser Expert:innen-Team liefert hochwertige Research- und Whitepapers, mit denen Organisationen ein Thema besser beleuchten und fundierte Entscheidungen treffen können.
Die Klimakrise mit der ganzen Gesellschaft verhandeln
Die Klimakrise und die Digitalisierung stellen uns vor Herausforderungen, die grundlegender Natur sind und die kollektives Handeln erfordern. Als Think & Do Tank für Digitalisierung und Gesellschaft glauben wir, dass diesem Zusammenhang zu wenig Beachtung geschenkt wird. Viele Akteur:innen verstehen die Klimakrise als ein durch Technologie lösbares Problem. Doch diese Perspektive ist kurzsichtig und gefährlich. Es handelt sich um eine gesellschaftliche Krise, und als solche muss sie auch adressiert werden. Genau wie die Digitalisierung betrifft die Klimakrise uns alle – und trotzdem nicht alle gleich stark. Beide Themen müssen mit der ganzen Gesellschaft verhandelt, alle Stimmen müssen gehört werden. Nur dann haben digitale Ansätze durch Effizienzgewinne und Skaleneffekte auch das Potential, Emissionen einzusparen und ihren Beitrag zur Nachhaltigkeit zu leisten. Dazu bedarf es aber nicht nur neuer Denkansätze, es müssen auch digitale Infrastrukturen aufgebaut werden, die dies ermöglichen.
Online-Tools für mehr Teilhabe und weniger Emissionen
Dass digitale Tools umweltfreundlichere Möglichkeiten des Arbeitens bieten können, sahen wir während der Covid-19 Pandemie. Homeoffice und virtuelle Konferenzen haben emissionsarme Alternativen zum täglichen Strom der Pendler:innen aufgezeigt und Fragen rund um nachhaltige Mobilität aufgeworfen. Zudem eröffnet digitale Partizipation durch die tieferen Kosten und kürzere Distanzen einen neuen, niederschwelligen Zugang zu gesellschaftlicher Teilhabe. Beispielsweise ist es dank digitalen Hilfsmitteln einfacher, an einer Weiterbildung teilzunehmen und die Kinderbetreuung zu organisieren. Digitale Partizipation erfordert aber auch Medienkompetenz (Digital Literacy), also die Fähigkeit, sich online sicher und selbstbestimmt bewegen zu können. In einer Zeit von Fake News und zunehmender Polarisierung ist es wichtig, dass wir Digital Literacy Skills stärken, um Partizipation nachhaltig zu fördern und Diskurse anzustossen – auch im Bereich des Umweltengagements. Diese Massnahmen sind entscheidend, damit die Demokratie auch zu Krisenzeiten handlungsfähig und zukunftsorientiert bleibt.